Chronik

„Hann mir käen Preuße mieh, dann mache mir ons Militär selewe“

Militär, Uniformen, Paraden, „Knöbbelchesmusik“ liegt uns Deutschen wahrscheinlich im Blut. Als in den Jahren um 1890 das preußische Militär aus Andernach abgezogen wurde und in Koblenz seinen Standort erhielt, waren die bunten Röcke plötzlich im Straßenbild verschwunden.

Was soll’s, müssen sich damals einige Andernacher Karnevalisten gesagt haben: „Hann mir käen Preuße mieh, dann mache mir ons Militär selewe“. Und siehe da, das Stadtsoldatenkorps war gegründet. Leider fehlen Aufzeichnungen über eine Gründungsversammlung.

Uniform, Helm, Gamaschen und Holzgewehr waren im Nu angefertigt, und stolz präsentierte sich das Stadtsoldatenkorps im Karneval 1896 der staunenden Andernacher Bevölkerung.

Knapp zwanzig Mann stark, zog die Kompanie durch Andernachs Straßen. 1897 waren bereits 40 Uniformierte beim Zug dabei. Vorneweg der erste Kommandant des Korps, Peter Aden, der hoch zu Ross die Kompanie anführte. Männer, deren Namen noch heute bekannt sind, umgaben ihn: Josef Gottschalk, Josef Nowotny, Victor Spira, Franz Spira, Josef Bozem und Fritz Schäfer.

Chronik_Gründungsfoto 1896
Gründungsfoto 1896

Junge Männer, gerade aus dem Wehrdienst entlassen, setzen ihr eingeübtes „Griffeklopfen“ bei den Stadtsoldaten fort. Meister Hein Weissenburg und Jean Düsterwald, Namen, die in Andernach noch heute einen guten Klang haben, traten in dieser Zeit dem Stadtsoldatenkorps bei.

„Tära, tätä, jetzt geht es los, tsching bumm, jetzt sind wir da….“ Wer kennt nicht das Regimentslied der Stadtsoldaten. Aber wer weiß, dass dieses beliebte Lied bereits aus den Anfängerjahren des Korps stammt? Und doch ist es so. Im Archiv der Stadtsoldaten kann man noch heute eine Postkarte aus jenen Jahren bestaunen, die unsere Stadtsoldaten-kompanie und die Anfangsworte des Stadtsoldatenliedes zeigt. Jedes Jahr zogen sie sich nun die rot-gelben Röcke an und sorgten für Jubel und Heiterkeit in den Straßen und Sälen unserer Stadt.

Peter Aden, Kommandant 1896 - 1913

Kommandant Peter Aden übergab 1913 das Kommando an Josef Albrecht Baer, zog sich aufs Altenteil zurück und wurde Ehrenkommandant. Doch nur zwei Kampagnen konnten unter Kommandant Josef Albrecht Baer gestartet werden, denn dann brach der 1. Weltkrieg aus und andere Waffen als die Holzgewehre der Stadtsoldaten sprachen ihre schreckliche Sprache.

Albrecht Baer, Kommandant 1913-1935

Erst im Jahre 1925 konnte sich das Korps neu formieren. Kommandant Albrecht „Der Baer“ übernahm wieder die Regie und feierte mit „seinen“ Stadtsoldaten immer größere Triumphe. 1927 wurde ein Rosenmontagszug improvisiert. Trotz Verbots der französischen Besatzungsmacht erschienen die Stadtsoldaten in voller Uniform unter dem Jubel der Bevölkerung.

Bei allen karnevalistischen Veranstaltungen waren die Stadtsoldaten tonangebend. Und welch köstliche Mitglieder und Karnevalisten gab es im Korps. Namen wie Spiraßs Pärd, Zerwase Dotz, Schmitze Dürr, Kroths Backeblööse, Grobschmidds Hannes und Botzems Erich als schlafendes Meerwunder lassen heute noch ein Schmunzeln auf den Gesichtern der Stadtsoldaten erscheinen. Ihre Karnevalssitzungen hielten die Rot-Gelben im Hotel „Laacher See“ in der Bahnhofstraße und im Probstei Hof in der Hochstraße ab. Die Sitzungen bestanden überwiegend aus urkomischen Vorträgen, natürlich „en Annenacher Platt“.

Vor den tollen Tagen exerzierte die Stadtsoldatenkompanie sonntagmorgens auf dem Gelände der heutigen LVA und auf dem Schulhof der späteren St. Thomasschule. Bei Regen fanden die „militärischen“ Übungen im Schützenhof in der Felster statt.

Im Jahre 1935, mitten im Karneval, traf das Stadtsoldatenkorps ein Schicksalsschlag. Kommandant Albrecht „der Baer“ starb am 02.02.1935. Seine Stelle nahm der Hauptmann der Stadtsoldaten, Benedikt Thomas, ein.

Benedikt Thomas, Kommandant 1935 - 1947

Aus dieser Zeit ist besonders über die Rekrutenzüge zu berichten. Karnevalssonntag marschierten die „Gezogenen“ in die närrische Stadt ein, um auf dem historischen Marktplatz in aller Öffentlichkeit gemustert zu werden. Mit Ochsenkarren, „Jäiße“-Wagen, Margarinskisten und Vuhleskääfige stellten sich die Rekruten dem Stabsarzt der Stadtsoldaten zur Musterung. Es war immer ein ganz besonderes karnevalistisches Ereignis vor Rosenmontag.

Und der begann in diesen Jahren mit dem morgendlichen Treffen des gesamten Korps in der Gastwirtschaft Peter Rumpf, Bismarkstr. Von dort ging es mit klingendem Spiel zum Marktplatz. Hier fand um 10 Uhr die Parade statt. Die Uniformierten zogen im zackigen Defilee am Prinzen mit seinem Hofstaat, den Karnevalsrepräsentanten und den städtischen Honoratioren vorbei. Die Stadtsoldaten ließen sich noch etwas Besonderes einfallen: Zu der Melodie des Liedes „Lampenputzer ist mein Vater…“ trabten sie anschließend noch einmal, und zwar im Laufschritt an der Ehrentribüne vorbei. Danach traf die Führung des Korps im Haus „ihrer Kommandeuse“, Frau M. Braun, in der Hochstr. zu einem kleinen Sektempfang ein, anschließend ging es zum Prinzenessen ins Hotel „Schaefer am Schänzchen“. Die gesamte Stadtsoldatenkompanie traf sich dann bei der Aufstellung zum Rosenmontagszug wieder.

Wie Zeitzeugen berichteten, fanden die Verhaftungen übrigens am Vormittag des Fastnachtssonntags statt. Auf die Einhaltung des „Zapfenstreiches“ achtet besonders der Kommandant äußerst penibel. Wurde ein uniformierter Stadtsoldat noch abends in der Öffentlichkeit gesehen, brauchte er am Rosenmontag gar nicht erst anzutreten.

Nur bis zum Jahre 1939 konnte Kommandant Benedikt Thomas das Stadtsoldatenkorps führen. Der 2. Weltkrieg setzte, genau wie im Jahre 1914, dem närrischen Treiben ein Ende. Angst, Elend und Not warfen Prinz Karneval zu Boden. Aber die wenigen daheim gebliebenen Korpsmitglieder hielten auch in dieser schweren Zeit zusammen. Sonntag für Sonntag traf man sich in zwar kleiner, aber trotzdem gemütlicher Runde im Gasthaus Thomas am Markt. Man hielt durch Versenden von Briefen und Päckchen Verbindung mit den Stadtsoldatenkameraden, die in dem verdammungswürdigen Krieg an der Front standen.

Wer aber dachte, dass nach dem Krieg nie wieder närrische Sonne scheinen würde, der wurde schon bald eines Besseren belehrt. Die Andernacher Karnevalisten werden sich damals gesagt haben: „Wenn wir schon Hunger haben, dann werden wir das Magenknurren mit Lachen übertönen“. Im Jahre 1947 haben sich die Stadtsoldatenmitglieder wieder zusammengefunden. Benedikt Thomas trat aus gesundheitlichen Gründen zurück und wurde Ehrenkommandant. Neuer Kommandant wurde Jupp Unger sen. Jahrzehntelang gehörte der neue Kommandant bereits dem Korps an. Unter Albrecht Baer wurde er in den zwanziger Jahren bereits zum Offizier befördert.

Zunächst war von einem uniformierten Auftreten des Korps noch keine Rede. Viele Stadtsoldaten hatten zwar ihre Uniformen über den Krieg hinweg gerettet, aber die damalige Militärregierung verbot jedwede Uniformierung eines Vereins. 1948 sah man jedoch in den Karnevalstagen wieder närrische Uniformen in den Straßen. Waren es auch nicht die erwachsenen Mitglieder der Andernacher Karnevalsvereine, so zogen die Kinder ihre Korpsuniform an und die Narrenherzen schlugen höher, sah man doch wieder die bunten Garde-, Funken- und Stadtsoldatenröcke.

Die Session 1949 bescherte den Andernachern wieder einen Rosenmontagszug. Unsere Mark war wieder stabil, das Dünnbier wieder stark, Wein und Schnaps wurden wieder legal gehandelt und ein junges Prinzenpaar, von der Prinzengarde kreiert, schlüpfte, im Prinzenwagen dargestellt, aus dem Ei.

Jahr für Jahr stellten nun die damals bestehenden drei närrischen Korps abwechselnd das Prinzenpaar mit Gefolge. Im Jahre 1951, die Stadtsoldaten feierten ihr 55 Jähriges Bestehen, wurde Stadtsoldatenoffizier Jakob Kraemer als Prinz Jakob I. zum Prinz Karneval proklamiert. Ihm zur Seite stand als Prinzessin Frl. Margot Hille (die spätere Ehefrau des Kommandanten August Jansen). Prinzenpaar und Hofstaat, alles aktive Stadtsoldaten, feierten wahre Triumphe und setzten Maßstäbe, die heute noch gültig sind. Doch nicht nur unsere Prinzenpaare, sondern auch die Prunksitzungen, damals Damen-Sitzung genannt, waren ein ganz besonderes Aushängeschild der Stadtsoldaten. Kommandant und Sitzungspräsident Jupp Unger sen. konnte in diesen Jahren manche große „Kanone“ dem närrischen Publikum präsentieren. Im alten Probsteihof-Saal am Merowingerplatz bogen sich die Balken, wenn Hannes Weber, Benno Adams, Benno Thomas, Schorsch Schmitz, Bodo Jeromin und die Gebrüder Kraemer u.v.a. mehr ihre Vorträge hielten.

Jupp Unger sen., Kommandant 1947 - 1964
Benno Thomas

Das Stadtsoldatenkorps erfreute sich in dieser Zeit ganz besonderer Beliebtheit und stellte zeitweilig über 100 Uniformierte in den Rosenmontagszügen. Im Jahre 1953 wurde ein weiteres Karnevalskorps in Andernach gegründet, die Rot-Weißen-Husaren, deren Mitglieder hauptsächlich aus den neuen Bebauungsgebieten der Südstadt stammten.

Nachdem zwei Jahre lang kein Rosenmontagszug mehr stattfand und auch kein Prinzenpaar proklamiert wurde, versprach das Jahr 1955 wieder einen Höhepunkt im närrischen Andernach. Ein neuer Festausschuss unter Präsident Fritz Nachtsheim formierte sich und brachte neuen Schwung in das karnevalistische Treiben. Fritz Nachtsheim, übrigens Adjutant der Stadtsoldaten, verstand es hervorragend, das Karnevalskarussell wieder anzukurbeln.

Die Stadtsoldaten feierten ihr 60 jähriges Bestehen und stellten auch das Prinzenpaar mit Hofstaat. Das Ehepaar Valentin und Thea Weidmann waren als Prinz Valentin I. und Prinzessin Thea sehr beliebt, galten sie jedoch als urwüchsige Andernacher. In dieser Session bekamen die Stadtsoldaten eine neue Regimentsfahne. Die alte Fahne hatte durch die vielen Karnevals-„Schlachten“ derart gelitten, dass sie ins Archiv der Stadtsoldaten wandern musste. Stadtsoldaten-Leutnant Hans Hunder schuf durch seinen Entwurf und tatkräftige Mithilfe eine neue Fahne, die noch heute bei jedem Antreten des Korps zu Ehren kommt.

Am 06.März 1959 hat eine außerordentliche Mitgliederversammlung beschlossen, dass das Stadtsoldatenkorps als eingetragener Verein gerichtlich beurkundet werden soll. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 06.April 1959.

Im folgenden Jahr war wieder einmal die Reihe am Stadtsoldatenkorps, das Prinzenpaar zu stellen. Die Eheleute Hans und Liesel Wiertalla als Prinz Hans II. und Prinzessin Liesel waren ein liebreizendes Paar und machten dem Korps alle Ehre. Umgeben von alten Weinfässern wurde der gesamte Hofstaat der Bevölkerung vorgestellt. Erstmal bei einer Proklamation trat der Neugebackene Prinz in voller Uniform auf. Seitdem wurde dies so beibehalten.

Etwas anderes ist in diesem Jahr auch bemerkenswert. Zwei Marketenderinnen nahmen Abschied von der Aktivitas. Frau Elli Bozem und Anna Agathe Born waren jahrelang Betreuerinnen unserer Kompanie. Sie wurden mit großen Ehren von unserem Kommandanten Jupp Unger sen. verabschiedet. Die freigewordenen Plätze nahmen Gertrud Asbach und Frau Marlies Zerwas ein.

Am 16.12.1963 traf die Stadtsoldaten ein schwerer Schlag. Kommandant Jupp Unger sen. schloss an diesem Tag für immer die Augen. Ein tatkräftiger und humorvoller Mann legte das Stadtsoldatenzepter aus seinen Händen. Fast zwei Jahrzehnte hat er das Korps geführt und war immer ein echter Repräsentant des Andernacher Karnevals gewesen. Eine Ehrenwache, gebildet aus Stadtsoldaten-Offizieren, das Trommlerkorps und ein großes Trauergefolge erwiesen dem verstorbenen Kommandanten die letzte Ehre.

In der Session 1964 herrschte wieder ein Stadtsoldatenprinzenpaar über seine närrischen Untertanen. Der Geschäftsführer des Stadtsoldatenkorps und Mitglied des Festausschusses Anton Hilger und seine Ehefrau regierten als Prinz Anton V. und Prinzessin Katharina.

Eine kleine Besonderheit sei hier vermerkt: Kurz vor Beginn des Proklamationszuges heulte die Feuersirene. Ein Brand in einem Andernacher Industriewerk war ausgebrochen. Da viele Feuerwehrleute auch Mitglieder der Stadtsoldaten waren und dort auch im Spielmannszug sich betätigten, waren diese nicht rechtzeitig zur Stelle. Der Proklamationszug sollte sich nun in Bewegung setzen. Aber Prinz Anton V. rief: „Halt, mir waaden, bis die Stadtsoldaten all zusamme säin!“ Kaum ausgerufen, kamen auch die Stadtsoldaten-Feuerwehrleute, nahmen ihre Instrumente auf und ab ging es zur Proklamation auf den Marktplatz.

Nachdem das Korps die Session ohne Kommandanten durchstehen musste, fand am 25.04.1964 die Neuwahl des Kommandanten statt. Jupp Unger jun., Sohn des verstorbenen Kommandanten, wurde mit überwältigender Mehrheit zum neuen Kommandanten gewählt. Ihm zur Seite standen Adjutant Fritz Nachtsheim und Hauptmann August Jansen.

Stellten in den vergangenen Jahren immer wieder die Karnevalskorps in Andernach die Prinzen, so bildete das Jahr 1966 eine Ausnahme. Festausschusspräsident und Adjutant der Stadtsoldaten, Fritz Nachtsheim, hat zusammen mit der Gattin des Kommandanten der Blauen Funken, Frau Marga Kirch, die hohe Aufgabe übernommen, in diesem Jahr die Prinzenherrschaft anzutreten. Hohe Wogen der Begeisterung schlugen dem Paar entgegen und das Stadtsoldatenkorps unterstützte das Prinzenpaar mit ganzen Kräften.

Das Leben im Stadtsoldatenkorps pulsierte immer kräftiger. Insbesondere fanden die Prunksitzungen, inzwischen im Saalbau Gabel an der Koblenzer Str., von Jahr zu Jahr ein größeres Echo.

Jupp Unger jun., Kommandant 1964 - 1973

Trotzdem das Fernsehen immer mehr seinen Einzug in die Gesellschaft hielt und dadurch dem Publikum der Karnevalsveranstaltungen viele Vergleichsmöglichkeiten bot, erfreuten sich unsere Sitzungen einer immer größer werdenden Beliebtheit. Jahr für Jahr steigerten sich unsere Vortragsstrategen in der Bütt. Tränende Augen und schmunzelnde Blicke sah man jedes Jahr, wenn Röbi und Waldi (Robert Kossmann und Walter Asbach), die Gebrüder Schuth (Annenacher Bäckerjungen), die zwei Mösche (Horst Zerwas und August Jansen), Gertrud Asbach, Hans Metzger, Johann Monschauer, der Spielmannszug, die Wibbelgruppe und nicht zuletzt die Männertanzgruppe u.v.a. ihre Vorträge, Songs und Shows darboten. Nicht zuletzt hatte der literarische Ausschuss unter der Leitung von „Schorsch“ Schmitz und Karlheinz Wölbert einen großen Anteil an diesem Erfolg.

Das Jahr 1968 brachte einen weiteren Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte. Wieder einmal wurde ein Herrscherpaar aus den Reihen der Stadtsoldaten gestellt. Hans-Josef Hilger, übrigens ein zweiter „Prinzen-Spross“ aus der Familie Hilger und seine Ehefrau Marlen wurden als Prinz Hans-Josef I. und Prinzessin Marlen feierlich auf dem Marktplatz proklamiert. Prinzenpaar und Hofstaat repräsentierten den Andernacher Karneval, wie alle Vorgänger hervorragend.

Viele Einzelgruppen innerhalb des Korps haben sich den verschiedensten Aufgaben angenommen, um damit den Vorstand weitgehend zu entlasten. Hier gibt es die Gruppe der Vortragenden, die Tanzgruppe, die Bühnenbauabteilung, die Wibbelgruppe, den Spielmannszug, alles Abteilungen, die in ihrem Bereich verantwortlich für das Blühen und Gedeihen des Korps sind.

Da seit Jahren die Saalverhältnisse in Andernach unzureichend sind, sann man bei den Stadtsoldaten auf Auswege. Der Saalbau Seninger im „Vorort“ Eich war genau das Richtige und so wurden dort einige Jahre zusätzlich zu den in Andernach stattfindenden Sitzungen weitere Sitzungen dem Publikum dargeboten.

Chronik_Tanzgrupppe
Tanzgruppe

Eine Tradition besonderer Art pflegt das Stadtsoldatenkorps seit Jahrzehnten. Alljährlich, mitten in der Karnevalszeit, am Sonntag nach dem Regimentsfest, feiern die Stadtsoldaten eine Messe für die lebenden und verstorbenen Vereinsmitglieder. Eine Kranzniederlegung am Ehrenmal und an den Gräbern der verstorbenen Kommandanten schließt sich an. Auf diese Gepflogenheit sollte man auch in Zukunft nicht verzichten.

Eine Frage nach dem Nachwuchs im Verein braucht nicht gestellt werden. Junge Leute, meist Söhne und Töchter von Stadtsoldatenmitgliedern, treten Jahr für Jahr dem Korps bei. 1970 meldete sich erstmals ein Mitglied aus unserer Partnerstadt St. Amand les Eaux in unserem Korps an. Ein Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft.

Im 75-jährigen Jubeljahr des Traditionskorps hatten sich 1971 die Aktiven besonders in Szene gesetzt. Hervorzuheben ist hierbei besonders die großartige Jubiläumsfeier im Saal Bitterlich. Dabei stellten die Strategen Benno Thomas und Schorsch Schmitz die Chronik des Korps in gelungener Manier vor. Ein prachtvoller Jubiläumsorden als äußeres Zeichen wurde zu einem begehrten Objekt.

Eine wohlgestaltete Session brachte den Stadtsoldaten weiteren Mitgliederzuwachs. Turnusgemäß war unser Korps 1972 wieder mit der Prinzengestellung an der Reihe. Hauptmann August Jansen und seine Frau Margot, die übrigens 1951 schon einmal als Prinzessin die Korpsfarben vertrat, regierten über Andernachs Narrenschar. Gestandene Männer der Tanzgruppe und charmante Hofdamen repräsentierten mit Prinz August I. und Prinzessin Margot unser stolzes Stadtsoldatenkorps. Die Prunksitzungen im Saalbau Gabel hielten, was sie versprachen: rheinische Fröhlichkeit, Witz, Klamauk und Show.

In der Jahreshauptversammlung verabschiedete Kommandant Jupp Unger jun. zwei verdiente Marketenderinnen. Gertrud Asbach und Marlies Zerwas standen 10 Jahre der aktiven Truppe mit enormer Tatkraft zur Seite. Als Nachfolgerinnen wurde Ingrid Druschke und Frau Bordscheller vorgestellt.

Die Session 1972/73 sollte wieder einmal Schlagzeilen in der Vereinschronik setzen. Nachdem die Prunksitzungen großartig verlaufen waren, begab sich Kommandant Jupp Unger jun. einige Tage später zur stationären Behandlung ins hiesige Krankenhaus. Plötzlich und für alle unerwartet verstarb er am 20. Februar 1973 im Alter von 49 Jahren. Sein Tod bedeutete für die Stadtsoldatenfamilie einen unersetzlichen Verlust. Eine Ehrenwache von Stadtsoldaten-Kameraden und das gesamte Korps erwiesen „ihrem“ Kommandanten bei der Beerdigung die letzte Ehre.

In den letzten Wochen vor Karneval ruhten die Aktivitäten im Korps. Hatte doch der Tod von Jupp Unger jun. tiefe Wunden ins Korps geschlagen.

August Jansen, Kommandant 1973 - 1985

In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 14. April 1973 wurde der amtierende Adjutant und Hauptmann August Jansen in geheimer Wahl zum neuen Kommandanten gewählt. Als Adjutant rückte Horst Zerwas nach und Walter Asbach avancierte zum Hauptmann. Werner Blum blieb weiterhin als Geschäftsführer und Clemens Kesselem als Schatzmeister im Vorstand.

Mit Fleiß und Elan ging der neue Vorstand an die Arbeit. Besonders bemühte sich der neue Kommandant und Schneidermeister August Jansen für die Neugestaltung der Stadtsoldatenuniform. Helm, Bandolieren, Gamaschen des Korps verschönern, ohne dass die historische Grundidee der Uniform verloren ging. Eine erfolgreiche Session 1973/74 vermachte dem Stadtsoldaten weiteren Zuspruch aus den Kreisen der Andernacher Bevölkerung. Der Saalbau Gabel konnte dem Massenandrang gerade noch standhalten.

Am 16.04.1974 traf das Korps die Nachricht vom plötzlichen Tod des amtierenden Geschäftsführers Werner Blum. Nur kurze Zeit konnte dieser Erzkarnevalist die Stadtsoldaten mit seinen gekonnten Dialekten erfreuen. Unter großer Anteilnahme der Korpsmitglieder wurde er zur letzten Ruhestätte begleitet. Sein Nachfolger im Amt wurde bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 07.06.1974 Hans-Werner Pietzsch, genannt „Kauka“.

In der Zeit vom 21. bis 23.09.1974 besuchte eine starke Delegation des Korps die Partnerstadt St. Amand-les-Leaux aus Anlass der deutsch-französischen Woche. Zahlreiche Aktivitäten der Stadtsoldaten rundeten das Jahr 1974 ab. Unter anderem das vorbildliche Inkasso beim jährlich stattfindenden Fest der 1000 Lichter im September und beim Sommernachtsfest.

In Zusammenarbeit mit dem Festausschuss wurde der Rekrutenzug am Fastnachtssamstag zu neuem Leben erweckt. Dieser originelle Aufmarsch aller Fastnachtsjecken wurde wieder ein fester Bestandteil im Andernacher Karneval. Ende 1974 wurde die Schallmauer von über 300 aktiven und inaktiven Mitgliedern überschritten.

Bei der Jahreshauptversammlung am 08. November 1975 trat nach 11 jähriger Vorstandstätigkeit Zahlmeister Clemens Kesselem von seinem Posten zurück. Nach einer seinen Verdiensten gebührenden Verabschiedung wurde Rainer Schmelz zu seinem Nachfolger gewählt.

Nachdem das 75-jährige Jubiläum im großen Stil zur Geltung kam, wurde 1976 das 80-jährige Vereinsjubiläum mehr im vereinsinternen Rahmen von den Mitgliedern gefeiert.

Verdiente Karnevalisten unseres Korps wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft mit Ehrenurkunden und Jubiläumsorden ausgezeichnet. Da zur Jubiläumsfeier kein entsprechender Saal in Andernach zur Verfügung stand, musste der „große Jubiläums-Kostümball“ mit großer Tombola im Saalbau Seninger im Ortsteil Eich stattfinden.

Das Jahr 1977 bescherte dem Andernacher Karneval wieder ein liebreizendes Prinzenpaar aus den Reihen der Stadtsoldaten. Adjutant Horst Zerwas alias Dotz und seine charmante Gattin Marlies, langjährige Marketenderin, wurden eigens mit der Drehleiter der Feuerwehr auf den Balkon der Stadtschenke gehievt, um sich der untergebenen Narrenschar bei der Proklamation vorzustellen, großartig ihre Regentschaft mit dem närrischen Hofstaat.

Eine rundum gelungene Sache war der Besuch des Tollitätenpaares mit einer Abordnung des Korps in Andernachs Partnerstadt St. Amand-les-Eaux in Frankreich.

Im Rahmen der Altstadtsanierung, insbesondere durch den Bau der Tiefgarage mit neuem Rat- und Kaufhaus in der neu angelegten Fußgängerzone, hatten die Stadtsoldaten die Möglichkeit, ihren durch die Prinzengestellung geschmälerten Geldbeutel bei Straßenfesten wieder aufzubessern. Zahlreiche Mitglieder bewiesen hier echten Korpsgeist. Altgediente Karnevalisten, besonders der unvergeßliche Jakob Adams „Döbbekooche“ bewiesen der Jugend ihre ungebrochene Tatkraft zum Wohle des Vereins. Dass die Erlöse der Festivitäten in der Fußgängerzone nicht nur allein der Korpskasse zuflossen, sondern auch für karitative Zwecke, wie die Förderung der Sozialstation im Altenzentrum St. Stephan bestimmt wurden, zeigt die enge Verbundenheit des Stadtsoldatenkorps gegenüber den Mitmenschen unserer Stadt. Auch bieten die Aktiven in regelmäßigem Turnus eine Mini-Sitzung für die Patienten der Landesnervenklinik. Besonders diese Menschen bedürfen der Heiterkeit, um ihre Krankheit leichter zu bewältigen.

Die weltweite Emanzipation ging auch „Gott-sei-Dank“ an den Stadtsoldatenkorps nicht vorbei. Zahlreiche Damen hatten sich 1970 im „Herzliebchen-Club“ zusammengefunden und bereicherten von da ab mit ihren ideenreichen und zumeist selbst hergestellten Kostümen die Umzüge.

Junge Damen, besser ausgedrückt, grazile Revuegirls, schlossen sich zu einem ansehnlichen Damenballett zusammen. Mit ihren reizenden Kostümen brillieren sie im Rampenlicht bei den Prunksitzungen und sonstigen Auftritten.

Unsere Sitzungen wurden immer mehr zu dem karnevalistischen Ereignis unserer Stadt. Unvergessliche Akteure bei diesen Veranstaltungen waren: Schorsch Schmitz mit seiner rauchzarten Stimme als Sitzungspräsident, das Gesangduo „Zwei Mösche“ (August Jansen und Horst Zerwas), die auf 25 jährige erfolgreiche Bühnenkarriere zurückblicken konnten, die mordsfidele Männertanzgruppe unter Leitung von Kuno Born, Johann Monschauer, Sepp Versch, mit Tochter Sylvia, Dr. Wolfgang Nix, Benno Thomas, die zwei Putzfrauen Röbi und Waldi (Robert Kossmann und Walter Asbach) u.v.a. mehr.  Karlheinz Wölbert, vortragender Ratgeber und Textdichter, folgte Schorsch Schmitz im Amt des Sitzungspräsidenten.

Chronik_Röbi und Waldi
Röbi und Waldi: Robert Kossmann und Walter Asbach (St. Stephan um 1980)

1979 zwangen katastrophale, baupolizeiliche, nicht mehr vertretbare Saalverhältnisse des Narrentempels „Gabel“ an der Koblenzer Str. die Andernacher Karnevalisten, bis zum endgültigen Neubau einer lang ersehnten Stadthalle ein neues Domizil für die jährlich stattfindenden Prunksitzungen zu suchen. Als einzige Alternative erwies sich der Pfarrsaal St. Stephan in der Südstadt. Mit Elan und Fleiß wurden hier die Vorraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf des Narrenspektakels geschaffen. Großartig, was da an drei Abenden über die Bühne rollte. Nachwuchskräfte bewiesen hier im Rampenlicht ihr Können. Einen besonders gelungenen Einstand hatte hier Mättes Sabel als Vortragender, der sich zukünftig zu einem Spitzen-As in der Bütt entwickelte.

Das Jahr 1980 sollte wieder einmal ein Meilenstein in der Geschichte des stolzen Stadtsoldatenkorps sein. Mit dem Ehepaar Rainer und Karin Schmelz fungierte ein charmantes Prinzenpaar in der Bäckerjungenstadt. Se. Tollität Prinz Rainer I. und Prinzessin Karin I. verstanden es, mit dem närrischen Hofstaat die Andernacher Untertanten über die tollen Tage in einen wahren Freudentaumel zu versetzen. Beim Rosenmontagszug konnten die „Herzliebchen“ auf 10 Jahre Teilnahme zurückblicken. Besuche mit dem Prinzenpaar in den Partnerstädten Ekeren/Belgien und St. Amand-les-Eaux/Frankreich und die aktive Teilnahme am traditionellen Andernacher Weinlesefest standen auf dem Jahreskalender.

Bei der Rathaus-Einweihung und Kaufhaus-Eröffnung im Juni 1980 stellten die Stadtsoldaten zusammen mit ihren Freunden aus den Reihen des MGV Liederkranz ihr organisatorisches Talent unter Beweis. Ein Volksfest mit zahlreichen Attraktionen, der Besuch des Ministerpräsidenten Vogel von Rheinland- Pfalz, schmissiger Blasmusik und heimischer Folklore, dazu erstklassige Bewirtung für alle Gäste, forderten den uneingeschränkten Einsatz aller freiwilligen Helfer. Von dem erwirtschafteten Erlös überbrachten beide Vereine eine namhafte Spende zu Gunsten des Altenheims Marienstift.

Bei der Jahreshauptversammlung im Oktober 1980 konnte der Geschäftsführer erstmals die Mitgliederzahl von über 400 eingeschriebenen Mitgliedern bekanntgeben. In diesen Tagen konnte Mitglied Josef Koegst auf 40 jährige aktive Mitgliedschaft im Korps zurückblicken und als langjähriger Fahnenträger die Ehrung der Vereinspitze entgegennehmen. Ein lang gehegter Traum für alle Andernacher ging 1980 in Erfüllung. Mit dem Bau der neuen Stadthalle auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Schaefer am Schänzchen an der Rheinpromenade erfüllten die Andernacher Stadtväter den lang geforderten Wunsch, über eine platzausreichende Narrhalla zu verfügen.

In der Jahreshauptversammlung des Korps verkündete der Vorstand, dass die Stadtsoldaten als erste närrische Streitmacht die Bretter der neuen Mittelrhein-Halle am 31. Januar 1981 erstürmen können. Nach den Prunksitzungen 1981 zollte die Tagespresse den Stadtsoldaten uneingeschränktes Lob: „Die neue Mittelrhein-Halle hat ihre Bewährungsprobe bestanden!“

Endlich kein Provisorium mehr, sondern eine vernünftige Bühne mit Tontechnik, Beleuchtung und erstklassigen Gardaroben für die „Vortragskünstler“. Eine erfolgreiche Karnevalssession fand ihren absoluten Höhepunkt wieder in einem triumphalen Rosenmontagszug.

Die Aktivitäten des Korps rissen auch nach Karneval nicht ab. Im Mai 1981 weilten die befreundeten Musikanten „D’Naabtaler Musikanten“ in unserer Heimatstadt. Ein rheinisch-bayrischer Abend in Andernach’s neuen „Guten Stube“ fand vortreffliche Resonanz.

Ein Amtswechsel im Vorstand vollzog sich bei der Jahreshauptversammlung 1981. Johannes Schommer wurde Nachfolger von Rainer Schmelz im Amte des Zahlmeisters und Robert Kossmann avancierte zum Adjutanten, nachdem Horst Zerwas diesen Posten infolge Überlastung abgegeben hatte. Zu vermerken sei an dieser Stelle, dass Horst Zerwas das Amt des Wehrleiters in der Freiwilligen Feuerwehr Andernach begleitet und somit guten Kontakt zwischen den Floriansjünger und den Stadtsoldaten aufrechterhält.

Ein närrischer Leckerbissen wurde dem fachkritischen Narrenvolk in der Mittelrhein-Halle toll zubereitet. Weit über 150 Aktive vor und hinter den Kulissen boten eine wahre Fastnachts-Show an Clownerie, Klamauk, Musik und Tanz! Nachwuchskräfte bestanden ihr Debüt mit großer Bravour. Abschied vom Zwiegespräch nahmen die Strategen Röbi und Waldi. Über 25 Jahre haben sie die Narren in den Bann versetzt. Ein Bravo diesen Beiden. Im April 1983 feierte das Ehrenmitglied Jakob Adams „Döbbe-Kooche“ seinen 80. Geburtstag. Dieses Original des Korps ließ es sich nicht nehmen, eine große Fete in seiner eigenen Villa „Döbbe-Kooche“ zu starten.

Die Session 1983/84 stand wieder ganz im Glanz eines Tollitätenpaares aus den Reihen der Stadtsoldaten. Ein furioser Auftakt zum Karneval am 11.11. ebnete den Weg in eine der größeren Höhepunkte der mittlerweile 88-jährigen Vereinsgeschichte. Die Prunksitzungen waren wieder ein Festival rheinischen Frohsinns.

Ein glanzvoller Machtwechsel im närrischen Andernach zeichnete sich ab. Das wohl jüngste Prinzenpaar, Heribert Zins und dessen Gattin Ute, regierten als Se. Tollität Prinz Heribert I. Molly und ihre Lieblichkeit Prinzessin Ute I. über die Andernacher Narrenschar. In seiner Regentschaft konnte er das von Kustor??? Hans Hunder angefertigte neue „Annenacher Wöedebooch“ der Öffentlichkeit präsentieren und alle Jecken aufrufen, wieder einmal „Annenacher Platt“ zu reden. Eine großartige Kampagne, in der die Jugend das Narrenzepter glorreich über seine närrischen Untertanen schwang.

Jakob Adams erhält einen Döppekoche (Bild vor 1964)

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. Mai 1984 im damaligen Restaurant des City- Kaufhauses wurde Leutnant Rainer Schmelz als Nachfolger von Robert Kossmann in das Amt des Adjutanten gewählt. Röbi, der jahrzehntelang das Korps in all seinen Belangen tatkräftig unterstützte, musste diesen Posten aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen. In dieser Versammlung wurden die männlichen Hofstaatmitglieder von Prinz Heribert I., Johannes Asbach, Mathias Sabel und Uli Bergmann aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in dieser Zeit zum Leutnant des Stadtsoldatenkorps befördert.

Mit dem Tod des Ehrentambourmajor Thomas Scherhag hatte der jugendliche Spielmannszug einen schmerzlichen Verlust erlitten. Hatte der unvergessene „Tamm“ immer noch die Ausbildung der Spielleute geleitet, so galt es, sich jetzt besonders der Jugendarbeit zu widmen, was bestimmt nicht einfach war. Die Jugend im Korps rückte weiter nach vorne und es galt neue Akzente für die Zukunft zu setzen.

Die Neugründung einer II. Kompanie unter der Leitung von Günter Bourquain und die Aufstellung eines adretten Amazonenkorps waren die logischen Folgen. Mit diesen Schritten waren nun jedem Interessenten Tor und Tür zum Korps geöffnet, wodurch die Mitgliederzahl auf über 500 Personen anstieg. Besuche des noch amtierenden Prinzenpaares in der Partnerstadt St. Amand-les-Eaux und aktive Teilnahme beim Weinlesefest waren reine Selbstverständlichkeit.

Nach einem über 15 jährigen Dornröschenschlaf hatte der Andernacher Verkehrs- und Verschönerungsverein (AVV) das Bäckerjungenfest wieder zum Leben erweckt. Höhepunkt der Drei-Tage-Festivitäten war zweifelsohne das Bäckerjungenspiel am historischen Rheintor mit anschließendem Umzug durch die Altstadt. Hierbei waren die Stadtsoldaten mit den Bäckerjungen und in ihrer Funktion als Andernacher Verteidiger mit von der Partie. Die auf Wunsch vieler älterer Stadtsoldatenmitglieder und auf Initiative von Benno Thomas neu gegründete Altersabteilung, kurz die „Reservisten“ genannt, beteiligte sich aktiv am Vereingeschehen.

Die Prunksitzungen in der Mittelrhein-Halle bewiesen wieder einmal echten Korpsgeist. Freundschaftlich geknüpfte Bande zu den Stadtsoldaten aus Remagen steigerte die positive Tendenz der Beliebtheitsskala beim Publikum.

Karlheinz Wölbert, Kommandant 1985 - 2000

Im 89. Vereinsjahr vollzogen sich im Vorstand der Stadtsoldaten einige personelle Veränderungen. Kommandant August Jansen legte an seinem 65. Geburtstag am 14. Juni 1985 die Amtsgeschäfte aus der Hand. Jahrzehntelang hatte er dem Korps treu gedient und 12 Jahre das verantwortungsvolle Amt des Kommandanten bekleidet. Er war weit über 30 Jahre aktiv in den Reihen der Karnevalisten und allen Mitgliedern fiel der Abschied von August Jansen schwer.

Als neuer Kommandant in der am gleichen Tag stattgefundenen außerordentlichen Versammlung wurde Karlheinz Wölbert von den Mitgliedern gewählt. Seiner Wahl ging ein bisheriges Schaffen als Vortragender, Textdichter, Sitzungspräsident und literarischer Berater voraus. In seiner ersten Amtshandlung sprach er dem bisherigen Kommandanten seinen Dank und seine Anerkennung für die geleisteten Dienste aus und ernannte ihn zum Ehrenkommandanten. Auch Hauptmann Walter Asbach nahm seinen „Hut“. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn, sein geliebtes Amt als Hauptmann aufzugeben. Lob und Anerkennung für seine Verdienste wurden ihm zuteil. Zu seinem Nachfolger wählten die Anwesenden Mitglied, Ex-Prinz und Leutnant Heribert Zins.

Der nun verjüngte Vorstand im Jahre 1985: Karlheinz Wölbert als Kommandant, Rainer Schmelz als Adjutant, Heribert Zins als Hauptmann, Johannes Schommer als Zahlmeister und Hans-Werner „Kauka“ Pietzsch als Geschäftsführer. Die ersten Aktivitäten wurden nach der Sommerpause aufgezeigt. In der Zwischenzeit hatte die Korpsfamilie die Nachricht vom plötzlichen Ableben der verdienten Mitglieder Josef Koegst und Jakob Adams „Dööbekooche“ erreicht. Diese Erzkarnevalisten vom alten Schlag bleiben den Stadtsoldaten unvergessen. Unter großer Anteilnahme der Mitglieder wurden sie zu Grabe getragen.

Im Juni 1985 nahmen die Stadtsoldaten an einem live im Radio übertragenen Quiz von RTL teil. Gegen die Meßdienerschaft von St. Peter konnte man sich knapp behaupten. Für viele Andernacher war es sicher ein trauriger Anlass, als Ende 1985 die vielgeliebte „Pont“ ausgemustert wurde. Dies nahm das Korps zum Anlass, im Oktober noch Fotos des gesamten Korps auf dem Schiff machen zu lassen.

Am 01.01.1986 fand anlässlich des 90 jährigen Bestehens der Stadtsoldaten und der Prinzengarde ein gemeinsamer Neujahrsaufmarsch statt, der künftig auch von den Blauen Funken und z. T. von den Rot-Weißen-Husaren mitgestaltet wurde. Hier wurde Horst Müller für den inzwischen zum Leutnant ernannten Heinz Stark als neuer Spieß eingeführt.

Der Festkommers am 03. Januar 1986 war das herausragende Ereignis des Jahres. Neben vielen Ansprachen und Ehrungen konnte auch die Bilderchronik eingesehen werden. Soldaten in Schilderhäuschen „bewachten“ Chronik und Anwesende. Erstmals fand in der Karnevalszeit ein Frauenkaffee statt, den Kommandeuse Änni Wölbert mit vielen Mitstreiterinnen im Hotel Rheinkrone organisiert hatte. Die Resonanz dieser Veranstaltung bestätigte den gefassten Entschluss. Das ganze weitere Jahr war geprägt von Aktivitäten, in denen sich die Freude über das Jubiläumsjahr wiederspiegelte.

Da eine Chronik aber nicht nur über die positiven Seiten berichten sollte, sei hier der Umstand erwähnt, dass bei der Proklamation 1987 das Stadtsoldatenkorps ohne Spielmannszug antrat. Generationsprobleme waren hier wohl die Ursache. Ein Erlebnis für alle Mitfahrenden war die Teilnahme an einer Karnevalssitzung in Freudenstadt im Schwarzwald. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung im April 1987 trat Helmut Böhmer als Leiter des Bühnenbaus zurück. Sein Nachfolger wurde Gerd Kese.

Das Jahr 1988 wurde geprägt von der Prinzengestellung durch unser Korps sowie der 2000-Jahr-Feier der Stadt Andernach. Stolz und Freude war in allen Andernacher Korps beim Neujahraufmarsch zu spüren. 2000 Jahre Andernach – das ist doch was !

Die Proklamation 1988 wurde zu einem wahren Triumphzug für Prinz Camillo I. (Hans-Josef Fuchs) und Prinzessin Edith I. (Edith Fuchs). Ihnen zur Seite stand ein Hofstaat, der von Sepp Versch als Kanzler (erster „Bayrischer Kanzler“) angeführt wurde. Als Markenzeichen des Prinzenpaares entwickelte sich das herzerfrischende „Chi wak, wak, wak ….“). Damit der Hofstatt aus lauter „Annenacher“ bestehen konnte, wurden Sepp Versch und Heinz Stark von Kustor Hans Hunder mit Rheinwasser und Rheinwein zu solchen getauft.

In dieser Zeit fiel auch eine Rundfunksendung, die zu frühmorgendlicher Stunde von der Wibbelgruppe mitgestaltet und aus dem Wohnzimmer von Heinz Stark live übertragen wurde.

Die Prunksitzungen in diesem Jahr, geleitet von Kommandant Karlheinz Wölbert, waren wieder ein voller Erfolg. Teilnehmer waren: Kinderballett unter Leitung von Ute Zins / Roswitha Asbach, die Wibbelgruppe, Benno Thomas, Mariechentanz mit Ulrike Kries und Andreas Versch, Top und Töppche mit Erik Fuchs und Markus Topp, Dotz & Dötzje mit Horst Zerwas und Töchtern Vera und Andrea, Hubert Masfelder, Stadtsoldaten Remagen, Matthias Schuth und Ralph Napp, das Damenballett unter Leitung von Karin Elzer, Weltenbummler Mathias Sabel, die Männertanzgruppe mit Heribert Zins und Johannes Asbach, die Turnerriege unter Jupp Neuhaus, Karlheinz Wölbert, Hans Metzger, Sepp Versch und Tochter Sylvia, Martina Adams, „Mättes und Molly“ alias Mathias Sabel und Heribert Zins sowie dem Elferrat, Puddel Ingrid Müller und Fähnrich Horst Krischer.

Das Prinzenessen am Karnevalssonntag sprengte alles bisher da Gewesene. Die Mittelrhein-Halle war so voll, dass sogar im Foyer Tische aufgestellt werden mussten. Ganz im Zeichen der 2000-Jahr-Feier stand der Festzug im Sommer, an dem natürlich auch die Stadtsoldaten teilnahmen.

Bei der Jahreshauptversammlung 1988 wurde Ulrike Kries als langjährige Regimentstochter und Tanzmariechen mit viel Beifall verabschiedet. Als Nachfolgerin wurde Nicole Hück vorgestellt.

Da ein Traditionsverein wie unser Korps auf Dauer nicht ohne musikalische Begleitung sein kann, wurde durch Hauptmann Heribert Zins ein neuer Versuch gestartet und aus altgedienten Musikern und meist jugendlichen Interessenten eine neue Gruppe gebildet. Somit war der Grundstock geschaffen und Heribert Zins übergab an den neu ernannten Tambourmajor Dirk Anhaus diese Truppe, die dann von Dirk Anhaus mit viel Geduld weiter ausgebaut wurde. Erstmals am Auftakt zum 11.11.1988 trat diese neue Formation an. Das Jahr 1988 war für unser Korps mit Sicherheit ein ereignisreiches Jahr mit Prinzengestellung, 2000-Jahr-Feier und neu formiertem Spielmannszug.

Hans Metzger in seiner Paraderolle als "Nikela"

Beim Frühschoppen 1989 im Rheinecker Hof wurde Benno Thomas für 60-jährige Mitgliedschaft und 40-jährigem Bühnenjubiläum besonders geehrt. Die Prunksitzungen unseres Korps waren, wie in den letzten Jahren schon fast Standard, wieder auf einem sehr hohen Niveau. Der junggebliebene Spielmannszug gab hier erstmals vor großem Publikum sein Repertoire zum Besten.

Am Karnevalsdienstag erreichte uns die Nachricht vom Ableben unseres Spießes Horst Müller, mit dem besonders die Wibbelgruppe eng verbunden war. Das Damenballett unter der Leitung von Karin Elzer mauserte sich zu einer Vorzeigetruppe, die bei verschiedenen Turnieren erste und vordere Plätze belegte. Im Laufe des Jahres gab unser „Vereinsbriefträger“ Hans Gay aus Altersgründen diesen Dienst auf. Viele Jahre hatte er Einladungen zu unseren Versammlungen verteilt.

Auf der Jahreshauptversammlung im Oktober 1988 wurde ein Wechsel im Vorstand vollzogen. Hans-Werner „Kauka“ Pietzsch trat auf eigenen Wunsch nach 14 jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer von diesem Amt zurück. Mit lang anhaltendem Beifall dankte die Versammlung ihm für seine humorvolle und versreiche Art seiner geleisteten Arbeit. Zu seinem Nachfolger wurde Heinz Stark gewählt.

Am 11.11.1989 fand nach vielen Jahren wieder ein gemeinsamer Karnevalsauftakt aller Andernacher Korporationen, des Festauschusses und der Möhnen am Historischen Rathaus statt, wo Oberbürgermeister Gerold Küffmann von den Kommandanten /Kommandeuren  seines Amtes für die Karnevalszeit enthoben wurde.

Beim Neujahraufmarsch 1990 wurde der langjährige Fähnrich Horst Krischer verabschiedet. Zu seinem Nachfolger wurde Hubert Masfelder ernannt. Horst Zerwas konnte bei unseren Prunksitzungen sein 40 jähriges Bühnenjubiläum feiern. Egal, ob bei den „Zwei Mösche“, in der Männertanzgruppe oder als Dotz & Dötzje, er hat 40 Jahre Sitzungsgeschichte mitgeschrieben. Da in diesem Jahr kein Puddel zur Verfügung stand, geleiteten zwei Soldaten die Vortragenden auf die Bühne. Der Rosenmontagszug in diesem Jahr war ein Inferno aus Regen und Sturm. Nass bis auf die Haut, aber gut gelaunt erreichten wir, wie alle anderen Zugteilnehmer, den Markt. In vielen Orten mussten Umzüge abgesagt werden.

Während der außerordentlichen Versammlung im April 1990 wurde Hans Metzger als neuer Leiter der Vortragenden vorgestellt. Er wurde Nachfolger von Benno Thomas, der viele Jahre mit großem Engagement die „Individualisten der Bütt“ geführt hatte. Ehrenkommandant August Jansen lud im Juli zur Feier seines 70. Geburtstages ins Thomas-Becket-Heim ein, und alle kamen. Im vollbesetzten Saal gratulierten ihm viele Vertreter von Vereinen, Parteien und sonstigen Vereinigungen und dankten ihm für sein Wirken.

Beim Karnevalsauftakt am 11.11. wurde erstmals in der Geschichte unseres Korps mit Karin Elzer eine Frau zum „Leutnant“ befördert. Dies sollte den Dank für ihre Leistungen im und mit dem Damenballett zum Ausdruck bringen. (Anmerkung: Unsere Regimentstöchter erhalten automatisch durch ihre Ernennung diesen Rang.)  Mit einem Paukenschlag begann das Jahr 1991.

Nachdem man sich noch zum Neujahrsaufmarsch getroffen hatte, wurden alle weiteren karnevalistischen Aktivitäten auf Grund des Golfkrieges abgesagt. Einzig der Friedhofsbesuch mit anschließendem Kirchgang und Frühschoppen wurden für unser Korps durchgeführt. Im Januar verstarb unser ehemaliger Hauptmann Paul Frings. Eine große Zahl von Stadtsoldaten begleitete ihn zur letzten Ruhe.

Ebenfalls im Januar erhielten wir vom Finanzamt Mayen die Anerkennung als gemeinnütziger Verein. Auf Grund der dadurch erforderlichen Satzungsänderung fand erstmals die Jahreshauptversammlung wenige Wochen nach Karneval statt. Kommandant Karlheinz Wölbert konnte dem 650. Mitglied ein Präsent überreichen. Hier wurde erstmals die künftige Nutzung des Pulverturms im Schloßgarten angesprochen. Im Festausschuss wurde als Vertreter der Stadtsoldaten für den zurückgetretenen Hans-Josef Hilger unser Mitglied Horst Zerwas bestätigt.

Nach dem Ausfall des Karnevals 1991 war bei allen zu Beginn 1992 eine besondere Spannung zu verspüren, die sich in den laufenden Aktivitäten löste. In unseren Sitzungen trat erstmals Horst Schuth als „Heinz Erhardt“ auf. Rita Gerle löste Ingrid Müller als Puddel ab. Im Februar 1992 verstarb unser Ehrenkommandant August Jansen. Jahrzehntelang hat er die Stadtsoldaten erlebt und für sie gelebt. Entsprechend war das Geleit zu seiner letzten Ruhestätte.

In der Jahreshauptversammlung im April 1992 trat Johannes Schommer nach 11 Jahren Zahlmeister zurück. Für seine korrekte Kassenführung bedankte sich die Versammlung mit langem Beifall. Als Nachfolger wurde von der Versammlung sein Bruder Hans-Josef Schommer gewählt. Kurz nach der Jahreshauptversammlung verstarb Benno Thomas. 40 Jahre war er vor und hinter der Bühne in besonderer Weise für uns Stadtsoldaten aktiv. Auch ihm wurde ein entsprechendes Geleit zuteil. Das gleiche galt für die im August verstorbene ehemalige Marketenderin Agathe Born.

Beim Rheinland-Pfalz- Tag in Ludwigshafen hat sich das Korps hervorragend repräsentiert.

Dies konnte man auch später vom Spielmannszug (und Tanzgruppe) beim Backfischfest in Worms behaupten. Bei der Jahreshauptversammlung des RKK (Regionalverband Karnevalistischer Korporationen; ein Zusammenschluss von über 700 Vereinen) wurde Dirk Anhaus zum neuen Musikgeschäftstellenleiter gewählt. Der Kartenvorverkauf für unsere Sitzungen erhielt eine besondere Note dadurch, dass bereits am Vorabend ein Wohnwagen zur Versorgung der wartenden Interessenten aufgestellt worden war. Dies war schon eine „fuchsige“ Idee. Beim Auftakt am 11.11.1992 wurden Klemens Gerch und Hubert Masfelder zum „Leutnant“ befördert. Siegfried Völkel wurde neuer Spieß.

Das Jahr 1993 stand ganz im Zeichen der Prinzengestellung durch unser Korps sowie der 100-Jahr-Feier der Blauen Funken. Prinz Uli I. und Prinzessin Eleonore I. (Uli Bergmann und Gattin Eleonore) setzten hier mit einem erlesenen Hofstaat die Tradition hervorragender Stadtsoldatenrepräsentanten fort. Zum Markenzeichen für Prinz Uli I. wurde ein „Schabbelchen“.

Unsere Prunksitzungen waren in diesem Jahr nach Meinung vieler Besucher die Besten seit vielen Jahren. Dazu trugen neben den bewährten Büttenstrategen auch Neuling, Michael Krebs als „Feuerwehrmann“ und Ralph Napp mit Markus Topp als Duo „Drips und Drölles“ bei.

Auch der Spielmannszug bot eine besondere Leistung. Hier musste Kommandant und Sitzungspräsident Karlheinz Wölbert aus Zeitgründen sogar Zugaberufe unterbrechen.

In diesem Jahr wurde durch das Stadtsoldatenkorps wieder turnusmäßig eine Patientensitzung in der LNK durchgeführt. Aufgrund der großen Kartennachfrage fand der inzwischen zum festen Bestandteil der karnevalistischen Aktivitäten unseres Korps gehörende Frauenkaffee erstmals im Saale des Kolpingshauses statt. Hier gehört ein großes Dankeschön Kommandeuse Änni Wölbert und ihren Mitstreiterinnen.

Nach dem traditionellen Friedhofsbesuch ließ es sich Kommandant Karlhein Wölbert beim anschließenden Gottesdienst in St. Peter nicht nehmen, eine karnevalistische Predigt zu halten. Beim anschließenden Frühschoppen wurde Walter Asbach zum „Ehrenhauptmann“ ernannt.

Für unser Prinzenpaar und für alle Stadtsoldaten wurde der Rosenmontagszug zu einem wahren Triumphzug, der sich später in unserer Partnerstadt Ekeren/ Belgien und St. Amand-les-Eaux/Frankreich fortsetzte.

In der Jahreshauptversammlung 1993 konnte das 700. Mitglied begrüßt werden. Hier wurden Gertrud Kahlenberg, Hans Gay, Hans Adams, Christian Kemp und Victor Figler zu Ehrenmitgliedern ernannt. Beim Fernsehspektakel „Spaß auf der Gass“ in den Rheinanlagen konnten viele Stadtsoldaten medienwirksam in Erscheinung treten. Erstmals im August 1993 traf sich ein kleiner Kreis zur Vorbereitung der 100-Jahr-Feier unseres Korps im Jahre 1996.

Beim Karnevalsauftakt traten nach langen Jahren der musikalischen Abstinenz die Pellenz Tramps unter der Leitung von Frank Gramzow mit einem Gesangsvortrag auf. Hier hatte auch ein Vorstandschor Premiere.

Chronik_Spielmannzug 1995
Spielmannzug, Oktober 1995

Mit einem Jahrhunderthochwasser begann das Jahr 1994. Aus diesem Grund mussten viele Veranstaltungen verlegt werden, geplante Auftritte vielen aus. Nach 12 Jahren Tanzoffizier und 6 Jahren als Regimentstochter traten Andreas Versch und Nicole Hück letztmalig bei unseren Sitzungen als Tanzpaar auf. Ein neu gegründetes Jugendballett zeigte unter Leitung von Andreas Versch sein Können. Als Nachfolgerin von Gerd Kese gestaltete Elke Größgen mit einer bewährten Mannschaft das Bühnenbild. Wegen des starken Mitgliederzuwachses hatte der Frühschoppen in den letzten Jahren auf Grund der drangvollen Enge in den betreffenden Lokalen dazu geführt, dass erstmals 1994 diese Veranstaltung in Eigenregie im Pfarrsaal St. Peter durchgeführt wurde. Teilnehmerzahlen und Stimmung gaben diesem Entschluss Recht.

Der Rosenmontagszug wurde in diesem Jahr live vom „OK“–Andernach über Kabel am Bildschirm übertragen. Ihr 10 jähriges Bestehen feierten die Reservisten und Senioren unseres Korps bei ihrem obligatorischen Heringsessen. Rudolf Kries gedachte hier in besonderer Weise dem Initiator dieser Gruppe, Benno Thomas.

In der Jahreshauptversammlung 1994 wurden Nicole Hück als Regimentstochter und Andreas Versch als Tanzoffizier entsprechend verabschiedet. Als ihre Nachfolger wurden Birgit Bunk und Angelo Carrus vorgestellt. Zu einer Aktivgruppe in unserem Korps entwickelte sich immer mehr die II. Kompanie. Führte diese Gruppe bisher eher ein „Mauerblümchendasein“, so ist hier unter der Leitung von Frank Gramzow und den „Altgedienten“ Günter Bourquain und Siegfried Brylewski eine Truppe entstanden, die für kommende karnevalistische Schlachten bestens gerüstet ist. Im September 1994 verstarb unser langjähriges Büttenas und Vorstandsmitglied Robert „Röbi“ Kossmann. Auch ihm galt die entsprechende Anerkenntnis beim Weg zur letzten Ruhestätte.

Mitten in den Beginn der Aktivitäten 1995 kam innerhalb Jahresfrist ein weiteres „Jahrhunderthochwasser“, weswegen Proklamation und unsere Sitzungen verlegt werden mussten. Viele Stadtsoldaten, die auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind, haben mit ihren Kameraden hier etliche Stunden ehrenamtlicher Hilfe geleistet. Für die geschädigten Anwohner wurden in allen Karnevalsveranstaltungen Sammlungen durchgeführt. Fast 300 Gäste konnte Kommandant Karlheinz Wölbert beim traditionellen Frühschoppen im Pfarrsaal St. Peter begrüßen. In dem Gottesdienst vorher, ließ er sich mit Bibelvergleichen gespickte karnevalistische Predigt zu halten.

Birgit Bunk und Angelo Carrus zeigten in den Prunksitzungen erstmals ihr Können als Tanzpaar.

Es waren wieder Sitzungen, die es den Stadtsoldaten nicht leicht machen, den Standart ins nächste Jahr zu übertragen.

Aus Anlass des 2 x 11 jährigen Jubiläums des Karnevalsvereins unserer Partnerstadt Ekeren in Belgien nahmen alle vier Andernacher Korps am dortigen Karnevalsumzug teil. Während der Jahreshauptversammlung im Mai 1995 wurden Fritz Nachtsheim und Benno Adams für 60 jährige und Hans Hermanns für 50 jährige Mitgliedschaft geehrt.

Im Mai 1995 waren beim Rheinland-Pfalz-Tag in Frankental die Stadtsoldaten wieder würdige Vertreter ihrer Stadt. Eine absolute Neuheit im Korps der Stadtsoldaten konnte 1995 vorgestellt werden, die Fahnenschwenker. Junge, kräftige Burschen und gestandene Männer wurden von Trainer und Initiator Engelbert Rieck in die Hohe Kunst des Fahneschwenkens eingeweiht. Im idyllischen Eifeldörfchen Langscheid, direkt neben der Wachholderweide, legten die Männer los. In der Anfangszeit gingen so viele Fahnenstangen zu Bruch, dass man mit den Holzresten so manchen lustigen Kaminabend gestalten konnte. Aber das Training hat sich gelohnt. Heute sind die Fahnenschwenker bei jedem Umzug und jeder Sitzung vertreten und als fester Bestandteil des Korps nicht mehr wegzudenken. Eine echte Bereicherung für die Stadtsoldaten.

Zur Dokumentation unseres Vereins wurden im Oktober Fotoaufnahmen des Korps gemacht, an denen sich über 120 Mitglieder in Uniform und ca. 80 Inaktive „ablichten“ ließen.

Die Vorbereitungen unseres 100-jährigen Vereinsjubiläums bestimmten zum größten Teil die Vorstandsarbeit in diesem Jahr. Neben einigen Treffen im Kreise der Stadtsoldaten zur Vorbereitung der internen Festlichkeiten wurden auch verschiedene Zusammenkünfte mit dem Vorstand der Prinzengarde abgehalten, bei denen die Weichen für die geplanten gemeinsamen Aktivitäten abgesprochen wurden.

In dieser Gemeinsamkeit feierten Stadtsoldaten und Prinzengarde den Karnevalsauftakt am 11.11.1995 zusammen im Pfarrsaal St. Stephan.

Jubiläumsjahr 1996: 100 Jahre Stadtsoldaten

01.01.1996 war es endlich soweit. Zum 100. Geburtstag waren die Stadtsoldaten und die Prinzengarde zum gemeinsamen Neujahraufmarsch auf dem Marktplatz angetreten und eröffneten das 100-jährige Jubiläumsjahr des Korps. Ein Jahr voller Höhepunkte, ein wahrhaft stolzes Jahr für das Korps – nicht nur 100 Jahre, auch Prinzen stellendes Korps zugleich, rundete das Geschehen ab.

Heinz Stark und seine Gattin Hermine, Prinz Heinz I. und Hermine I, und gestandene Stadtsoldaten im Hofstaat des Tollitätenpaares vertraten die rot-gelben Farben in vorbildlicher Form. Die Prunksitzungen erwiesen sich wiederum zum Höhepunkt der närrischen Session und die Mittelrhein-Halle war ausverkauft bis auf den letzten Platz. Vom 15. bis 19. Mai 1996 wurde im Festzelt am Runden Turm gemeinsam mit dem Schwesterkorps, der Prinzengarde, das 100-Jährige gefeiert. Ein Festkommerz-Abend mit zahlreichen Gästen gratulierte dem Korps, ein Musikumzug mit zahlreichen befreundeten Vereinen zog am Sonntag, dem 19. Mai, durch die historische Altstadt und stellte ein weiteres Highlight dar. Birgit Bunk erhielt im August aus der Hand des RKK-Präsidenten eine besondere Auszeichnung. Sie wurde zum RKK-Tanzmariechen gekürt.

Eine Ausstellung 100 Jahre Stadtsoldaten rundete im Foyer des historischen Rathauses das Jubiläumsjahr ab. 100 Jahre Stadtsoldaten sind nicht nur 100 Jahre Karneval, sondern auch 100 Jahre Kultur. Den Mitmenschen – und sich selbst – Witz und Humor, Fröhlichkeit und gute Laune zu vermitteln, war und ist immer ihr größtes Ziel.

Der gemeinsame Karnevalsauftakt am 11.11. wurde immer beliebter und bereicherte immer mehr das Karnevalsgeschehen unserer Stadt. Das Jubiläumsjahr neigte sich langsam dem Ende zu, aber ein Ausruhen gab es nicht.

Am 01.01.1997 begrüßte man das neue Jahr wiederum mit dem Aufmarsch der Korps auf dem Markplatz. Frank Gramzow Spieß des Korps wurde von Rolf Peters abgelöst. Auf den Prunksitzungen traten Wibbelgruppe und II. Kompanie erstmals zu einem gemeinsamen „Soldatentanz“ auf. „Mättes und Molly“, Mathias Sabel und Heribert Zins, Garanten in der Bütt des Korps, legten nach 18 Jahren Bühnenerfolg ihren gemeinsamen Auftritt ab, auf die ein oder andere Weise blieben sie aber weiterhin dem Korps erhalten.

8 Jahre lang hatte Heinz Stark die Geschäftsführung des Korps inne. Auf eigenen Wunsch trat er von seinem Amt auf der Jahreshauptversammlung zurück. Mit viel Beifall danke ihm die Versammlung für seine Arbeit, Peter Göddertz übernahm seine Geschäfte.

Die neue Plattform der Technik hielt auch bei den Stadtsoldaten Einzug: Weltweit konnte man nun das Korps unter www.Stadtsoldaten-Andernach.de im Internet auf ihrer eigenen Homepage bewundern. Hier stellen sich das Korps und ihre Arbeit in den Gruppen vor.

Jugendarbeit ein Muss für jeden Verein. „Kinder- und Jugendolympiade“ unter diesem Motto wurde vom Vorstand ein Tag ganz für unseren Nachwuchs des Korps veranstaltet. Erstmalig um 14.11 Uhr am 01.01.1998 begann der Neujahrsaufmarsch. Da an diesem Tag die Funkenkanone „schlief“, wurde ein „Neujahrsknaller“ von den Stadtsoldaten von „Sprengmeister“ Waldemar Thiele abgefeuert.

Die Prunksitzungen waren wiederum der Höhepunkt der Session. Es wurden wieder neue Maßstäbe gesetzt und erreicht. Birgit Bunk und Angelo Carrus traten 1999 zum letzten Mal gemeinsam als Tanzpaar auf, „Käth vom Markt“, Ingrid Druschke, die jahrelang als „Eisbrecher“ den Sitzungsreigen eröffnete, und immer wieder mit Witz und spitzer Zunge zu begeistern wusste, trat aus der Bütt ab.

40 Jahre Männertanzgruppe wurde gebührend bei Helga Seemann gefeiert. Die Männer nahmen auch an einem Tanzturnier teil und stellten hier ihr Können vor: Platz 7 von 22 Teilnehmern, unser Korps wurde hier in bester Manier vertreten. Elke Grösgen, die mit geschickter Hand immer wieder Bühnenbilder zauberte, gab ihr Amt als Leiterin des Bühnenbaus ab. Axel Schneider zimmert und gestaltet nun die Bühnenbilder.

Rainer Schmelz, Kommandant 2000 - 2004

Bei der Jahreshauptversammlung am 04.05.2000 im Thomas-Becket-Haus, legte Kommandant Karlheinz Wölbert sein Amt als Kommandant nieder. Seit 1984 leitet er umsichtig und gezielt die Geschicke des Korps. Die Versammlung würdigte seine Leistungen mit langanhaltendem Applaus und stehenden Ovationen. Zu seinem Nachfolger wird Rainer Schmelz durch die Versammlung als neuer Kommandant gewählt. Peter Göddertz legte sein Amt aus beruflichen Gründen nieder, Thomas Kreck übernahm diese Aufgabe. Johannes Asbach wurde zum Adjutanten gewählt.

Änni Wölbert gab nach 15 Jahren Frauenkaffee die Leitung ab und erhielt hierfür die Ehrennadel des Korps, Dirk Anhaus wurde ebenfalls an diesem Tage für seine verdienste mit der Ehrennadel des Korps ausgezeichnet. Sandra Gramzow wurde neue Regimentstochter des Korps und Thomas Rieck Tanzoffizier.

Der Schlossgarten wurde von den Stadtsoldaten wieder entdeckt. Als Kulisse diente er dem Sommerfest des Korps und andere zogen nach. Ein Spielmannszug, der alles auf den Kopf stellte, ein Konzert in der Mittelrhein-Halle vor ausverkauftem Haus, setzten die Spielleute einen wahrhaften Meilenstein in ihrer Geschichte. Begeistert wurden sie gefeiert. Frank Gramzow gab die Leitung der II. Kompanie an Jürgen Pera ab. Beim Neujahrsaufmarsch 2001 übergab der Oberleutnant Hubert Masfelder als lang gedienter Fähnrich die Vereinsfahne an Fähnrich Leutnant Andreas Karbach ab. Prinz Hannes I. und Prinzessin I Gaby, Johannes Asbach und Gaby Asbach (Rechkemmer), regierten die Narrenschar in den rot-gelben Farben. Die „Quetsch“ fehlte bei keinem Auftritt des Prinzenpaares. Hauptmann Heribert „Molly“ Zins leitete zum ersten Mal die Sitzungen des Korps als Sitzungspräsident und bestand die Taufe mit Bravour.

Die vier stolzen Korps mit ihren Musik- und Spielmannszügen nahmen gemeinsam an einer großen ZDF-Fernsehsitzung in Koblenz teil. Ein gemeinsamer Wibbeltanz aller Korps rundete dieses einmalige Ereignis ab.

Beate Anhaus, Roswitha Peitz und Erika Schlich übernahmen die Leitung des Frauenkaffees, im Kolpinghaus hatte die „Weiberschar“ ihre Feuertaufe vor vollbesetztem Haus. Barbara Schommer übernahm die Leitung der Herzliebchen von Hermine Stark.

Dirk Anhaus, der den Spielmannszug zu einem wahren Glanzpunkt des Korps werden ließ, übergab seinen Tambourstab an Sandra Stark. Charlotte Gramzow trennte sich schweren Herzens von ihrem liebgewonnenen Schnaps-Holzfässchen und legte nach 20-jähriger Amtszeit als Marketenderin ihr Amt nieder. Neue Marketenderin wurde Katja Erdmann.

Die Prinzengarde stellte 2002 das Prinzenpaar, Prinz Dieter und Prinzessin Helga, die bei den Stadtsoldaten das „Stippeföttche“ erlernt hatte, regierte die Narrenschaar.

Dirk Anhaus wurde für seine Verdienste um den Spielmannzug der Stadtsoldaten zum Ehrentambourmajor des Korps ernannt. Die Prunksitzungen erwiesen sich wie schon in den vorangegangenen Jahren wieder mal zu einem Höhepunkt des Andernacher Karnevals. Hans Metzger, der jahrelang in der Bütt der Stadtsoldaten das Publikum begeisterte und danach Leiter der Vortragenden war, feierte sein 40-jähriges Bühnenjubiläum in 2003. Auf den Prunksitzungen wurde er dafür geehrt und trat von seinem Amt zurück. Unser Tanzpaar verzauberte mit einem neu geschaffenen Showtanz das Sitzungspublikum. Ein Tanz aus dem Musical „Tanz der Vampire“ begeisterte das Publikum zu stehenden Ovationen. Immer wieder schafft es das Korps, Sitzungen zu präsentieren, die ihresgleichen suchen müssen.

Eine rekordverdächtige Anzahl von 243 uniformierten und kostümierten Stadtsoldaten begleitete unser Prinzenpaar in einem prachtvollen Rosenmontagszug durch die Straßen unserer Stadt. Beim Bäckerjungenspiel, unter der Leitung von Heribert Zins, verteidigten die Stadtsoldaten wieder mal die Stadt vor den feindlichen Linzern. Aus den Reihen der Männertanzgruppe werden schon seit langen Jahren fast die gesamten Sprechrollen beim Bäckerjungenspiel besetzt. Zahlreiche Veranstaltungen des Korps, auch außerhalb der Narrenzeit, sorgten wiederum für Kurzweil im Jahr. Sommerfest, Kompaniefest, Bäckerjungenfest, Fest der Tausend Lichter – überall findet man die rot-gelben Farben und sie sind nicht mehr wegzudenken aus dem Leben der Stadt.

Auf der Jahreshauptversammlung 2003 wurde Ute Zins von Kommandant Rainer Schmelz nach über 20 Jahren Dienstzeit als Marketenderin verabschiedet.

Das Schwesternkorps, die Rot-Weißen-Husaren, feierten ihr 50-jähriges Bestehen und die Stadtsoldaten gratulierten hierzu. Beim Musikumzug durch die „Südstadt“ waren die Spielleute des Korps und zahlreiche Uniformierte angetreten. Auch beim RKK Tag in Neuwied waren die rot-gelben Farben zahlreich vertreten. Am 11.11. wurde wiederum ein gemeinsamer Karnevalsauftakt durchgeführt und die Narrenzeit begann.

Auch das Jahr 2004 ergab wieder einige personelle Veränderungen. Beim Antreten zur Neujahrsparade am 01.01.2004 auf dem Markplatz, wurde Sandra Stark zum Leutnant befördert, Artur Erdmann wurde als Spieß von Paul Beck abgelöst, und Tanja Peters und Manuela Krebs wurden zu neuen Marketenderinnen ernannt. Mit Salutschüssen begrüßten alle Andernacher Korps und die Möhnen das neue Jahr. Der anschließende Marsch und Umtrunk in der Mittelrhein-Halle wurde langsam zur Tradition. 20 Jahre II. Kompanie: Jürgen Pera und seine Mannen wussten dies gebührend zu feiern. Die Reservisten konnten ebenfalls ihr 20-jähriges Bestehen feiern, Victor Figler und Rudi Kries konnten auf ihrer Feier allerlei Anekdötchen erzählen.

Trotz heftigem Schneetreiben wurde der Prinz Karneval samt Hofstaat von einer großen Anzahl uniformierter Stadtsoldaten in den Rheinanlagen abgeholt und auf den Markt begleitet, wo die Proklamation durchgeführt wurde. Die neuen Leiter der Vortragenden, Frank Gramzow und Michael Krebs, gestalten mit Heribert Zins gemeinsam die Sitzungen. Der Einzug bei Sitzungsbeginn mit allen Uniformierten brachte die Bühne fast zum Platzen und zog alle Gäste in den Bann der Rot-Gelben. „Weltenbummler“ Mathias Sabel trat nach 25 Jahren von der Bühne ab, seine „Bandwurmsätze“ sowie sein urkomischer Humor machten ihn stets zu einem Höhepunkt unserer Sitzungen. Er wurde mit langanhaltendem Beifall und stehenden Ovationen von den Sitzungsbesuchern verabschiedet. Frauenkaffee, Kinderkarneval, Biwak, Langer Sonntag und viele andere Veranstaltungen zogen wiederum Hunderte von begeisterten Jecken in den Bann der Stadtsoldaten.

Am 16. Mai 2004 haben die Stadtsoldaten beim Rheinland-Pfalz Tag in Nierstein /Oppenheim wieder eindrucksvoll und würdig die Stadt Andernach mit ihren Korpsfarben Rot und Gelb vertreten.

Bei der Jahreshauptversammlung im Mai 2004 trat Rainer Schmelz nach Ablauf seiner Amtszeit und 26 Jahren Vorstandsarbeit als Kommandant zurück. Sein Wirken in der Männertanzgruppe, Wibbelgruppe und jahrelanger treuer Dienst als Adjutant würdigte ihm die Versammlung mit stehendem Applaus. Gleichzeitig legte auch Hans-Josef Schommer nach 12 Jahren Amtszeit als Zahlmeister sein Amt nieder. Die Versammlung bedankte sich mit langanhaltendem, stehendem Applaus für seine langjährige Tätigkeit. Thomas Kreck schied nach 4 Jahren Amtszeit aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand aus. Ebenso legte Johannes Asbach sein Amt als Adjutant nach Ablauf seiner 4 Jahre Amtszeit nieder und stand zur Wiederwahl nicht zur Verfügung.

Zur Wahl des Kommandanten trat Hauptmann Heribert Zins an und wird von der Versammlung zum neuen Kommandanten gewählt. Auch er kann schon auf eine lange Zeit der Vorstandsarbeit zurückblicken. Nach 19 Jahren legte Heribert Zins sein Amt als Hauptmann nieder. Ihm steht Hans-Josef Schommer als neuer Adjutant zur Seite. Als erstes weibliches Mitglied im Vorstand des Korps wurde Erika Schlich zur Zahlmeisterin gewählt. Neuer Hauptmann wurde Rolf Peters und als neuer Geschäftsführer wurde Hans-Josef Völkel gewählt.

Heribert "Molly" Zins, Kommandant 2004 - 2023

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